Herzöge von Sachsen
(v. S.-Altenburg, v. S.-Meiningen, v.
S.-Weimar-Eisenach, v. S.-Coburg und Gotha, |
Theatrum Saxonicum 1608 |
I, 145 |
Genealogisches Reichs- und Staats-Handbuch |
1762, 343; 1795, I, 249; 1804, II, 264, 368; 1811, I, 94, 154 |
Gothaischer Genealogischer Hofkalender |
1766-1942 |
Erdbeschreibung der Churfürstlich- und Herzoglich-Sächsischen Lande |
I, 131, 136 |
Uebersicht der deutschen Reichsstandschafts- und Territorial-Verhältnisse, 1830 |
Seite 52 |
Wappenbuch des gesammten Adels des Königreichs Bayern |
XVII, 1 |
Genealogisches Jahrbuch des deutschen Adels |
II, 36-40 |
Geschlechts-, Namens- und Wappensagen des Adels dt. Nation |
Seite 179 |
Regenten-Tabellen, 1906 |
Seite 174 |
Europäische Stammtafeln |
I, Tafel 43-58 |
Genealogisches Handbuch des Adels |
Bände 1, 14, 25, 42, 70, 100, 124 |
Burgen, Schlösser, Gutshäuser in Sachsen |
Seite 275 |
»Haus Sachsen (Wettin). Älteste nachweisbare Glieder des späteren Hauses Wettin: Burkhard Graf im Grabfeld, 892 in der sorbischen Mark, + 908; sein Enkel Graf Dedo (+ 957), dessen Sohn Dietrich (+ wohl vor 976) vom Stamme Buzizi genannt wird. Dietrichs Sohn Dedo (+ 1009) Graf (997) im nordlichen Hassegau durch Kaiser Otto III. Sein Sohn Dietrich (+ 1034) erbt von seinem Oheim Eilenburg und erwirbt die Niederlausitz. Erwerb des Schlosses Wettin im 11. Jahrhundert (1288 an den Erzbischof von Magdeburg verkauft). Dedos II. Sohn Heinrich von Eilenburg wird 1088 mit der Mark Meißen belehnt. Nach Heinrichs II. von Eilenburg Tode wird Konrad der Fromme („Große“) von Wettin und Brena (+ 5. Febr. 1157 auf dem Petersberge) Markgraf von Meißen 1123, Markgraf der Lausitz 1136. Markgraf Heinrich der Erlauchte erhält vom Kaiser Friedrich II. 30. Juni 1243 das Meißner- oder Vogtland, sowie die Eventualbelehnung mit der Landgrafschaft Thüringen und der Pfalzgrafschaft Sachsen, in deren Besitz er sich nach Heinrich Raspes Tode (16. Febr. 1247) durch den Krieg von 1256-63 setzte. Friedrich der Streitbare erhält vom Osterlande das Herzogtum Sachsen-Wittenberg mit der Kurwürde 6. Jan. 1423 (feierl. Belehnung mit dem Kurfürstentum, dem Erzmarschallamte, der Pfalz Allstädt, der Grafschaft Brene und der Burggrafschaft Magdeburg Ofen 1. Aug. 1425). Erbteilung zwischen des Kurfürsten Friedrich II., des Sanftmütigen, Söhnen, Ernst und Albrecht, Leipzig 26. Aug. 1485. Den Albertinern 1483, beiden Linien 1486 die Anwartschaft auf das Jülichsche Erbe zugestanden, bestätigt 1495. Die 1609 geltend gemachten Ansprüche führten nur zur Annahme der entsprechenden Titel (1666). - Sämtliche Familienglieder führen außer dem Prinzen- bzw. Prinzessinnentitel noch den Namen Herzog bzw. Herzogin zu Sachsen. - W.: Ursprünglich: In Gold 2 blaue Pfähle (Stammwappen Wettin [Landsberg]), dann das Meißner und Thüringer Löwenwappen: In Gold ein schwarzer Löwe bzw. in Blau ein von Silber und Rot 9 mal geteilter gekrönter Löwe; später: Von Schwarz und Gold 9 mal geteilt, belegt mit schrägrechtem grünen Rautenkranz (Sachsen). Auf dem gekrönten Helme mit schwarz-goldenen Decken ein oben mit natürlichem Pfauenwedel besteckter, wie der Schild bezeichneter gekrönter hoher Hut.« (S. 98, Gotha. Genealog. Taschenbuch der Fürstlichen Häuser, 179. Jg. 1942) # »Titel, Wappen und Hofstaat des Churfürsten. Der Titel eines Churfürsten von Sachsen ist: Von Gottes Gnaden Friedrich August III. Herzog zu Sachsen, Jülich, Cleve und Berg, Engern und Westphalen, des heiligen römischen Reichs Erzmarschall und Churfürst, Landgraf in Thüringen, Markgraf zu Meißen, auch Ober- und Niederlausitz, Burggraf zu Magdeburg, gefürsteter Graf zu Henneberg, Graf zu der Mark, Ravensberg, Barby und Hanau, Herr zu Ravenstein &c. Wenn der Churfürst von Sachsen Reichsvicarius ist, so wird während des Vicariats nach den Worten: Erzmarschall und Churfürst, folgendes eingeschaltet: auch desselben Reichs in denen Landen des sächsischen Rechtens und an Enden in solch Vicariat gehörende, dieser Zeit Vicarius. Das Wappen, dessen sich der Churfürst von Sachsen, theils wegen seines Erzamts, theils wegen seiner herzoglichen Würde, theils wegen seiner übrigen Lande und Provinzen bedienet, auch von denen, worauf er gegründete Ansprüche zu machen hat, bestehet aus 28 Feldern, und wird dreimal in die Länge und neunmal überzwerch getheilet. 1) Das Chur- und Erzmarschallamtswappen bestehet aus einem zwerchgetheilten Schilde, dessen Obertheil schwarz, das untere aber weiß oder Silber ist, in welchem zwey rothe in Form eines Andreaskreutzes übereinander gelegte mit den Spitzen aufwärts gekehrte Schwerdter sich befinden. Dieses Wappen stehet in der ganzen Zusammensetzung allemal in der Mitten. 2) Das Herzogliche Wappen sind fünf schwarze Balken oder Querlinien im goldenen Felde, mit dem sogenannten sächsischen Rautenkranze. 3) Wegen Thüringen im blauen Felde einen mit vier silbernen und rothen wechselweis gezogenen Balken in die Queer getheilten, zum Raube vorwärts geschickten Löwen, mit offenem Rachen, roth ausgestreckter Zunge, mit goldenen vorgeworfenen Pranken, und einer goldenen Krone. 4) Wegen Meißen im goldenen Felde einen schwarzen Löwen mit roth ausgeschlagener Zunge, und vorgeworfenen rothen Pranken, mit einem in die Höhe aufgewundenen doppelten Schwanze. 5) Jm goldnen Felde ein schwarzer Löwe mit roth ausgeschlagener Zunge und silbernen Pranken, wegen des Herzogthums Jülich. 6) Wegen des Herzogthums Cleve im rothen Felde ein Carfunkelstein über acht goldene kreutzweis und übereckgehende Lilienstäbe gelegt. 7) Wegen des Herzogthums Berg im silbernen Felde ein rother Löwe mit einer blauen Krone, herausgestreckter rother Zunge, blauen Pranken und gespaltenem Schwanze. Diese drey Wappen von Jülich, Cleve und Berg sind erst am 10 Julius 1610. nach geschehener kaiserlichen Belehnung mit den Jülichschen Landen in das sächsische Wappen aufgenommen worden. 8) Wegen des Herzogthums Engern im silbernen Felde drey rothe Seeblätter oder Schröterhörner. 9) Wegen des Herzogthums Westphalen aber im blauen Felde ein goldener gekrönter einköpfiger Adler, mit ausgebreiteten Flügeln. Beyde sind seit 1690. in das Sächsische Wappen gekommen. 10) wegen der sogenannten Pfaltzgrafschaft Thüringen im schwarzen Felde einen einköpfigen, ungekrönten, ausgebreiteten goldenen Adler. 11) Wegen der Pfalzgrafschaft Sachsen im blauen Felde einen goldgelben, einköpfigen, ausgebreiteten, gekrönten, aufrechtstehenden Adler. 12) Wegen der Markgrafschaft Oberlausitz im blauen Felde eine goldene Mauer mit Zinnen und schwarzen Mauerstreifen; und 13) wegen der Niederlausitz im silbernen Felde einen rothen, laufenden Ochsen, mit weißem Bauche und aufgeschlagenem Schwanze. 14) Wegen der Mark zu Landsberg zwey aufrechtstehende blaue Pfähle im goldenen Felde. 15) Wegen der Herrschaft Pleißen im blauen Felde einen zum Raube bereiten Löwen, dessen Oberleib golden und gekrönt, der Unterleib silbern, die Pranken roth mit einem doppelt gewundenen silbernen Schwanze. 16) Wegen der Grafschaft Orlamünde im goldnen mit rothen herzförmigen Blättern besäeten Felde einen zum Raube fertigen schwarzen, rothgekrönten und bewaffneten Löwen. 17) Wegen des Burggrafthums Magdeburg in dem in die Länge getheilten Schilde im vordern rothen Felde einen halben weißen, mit Gold gekrönten Adler, im hintern oder silbern Felde vier rothe Queerbalken. 18) Wegen der Grafschaft Brehna im silbernen Felde drey rothe Seeblätter oder Schröterhörner, weiß gewinkelt, oben zwey und unten eins. 19) Wegen des Burggrafthums Altenburg eine sogenannte rothe Centifolienrose mit sechs grünen Herzblättern und goldnen Saamen, im silbernen Felde. 20) Wegen der Grafschaft Henneberg auf einem grünen Hügel eine zum Fliegen fertig stehende Henne mit rothem Kamme und Läppgen im goldnen Felde. 21) Wegen der Grafschaft Eisenberg drey blaue Querbalken im silbernen Felde. 22) Wegen der Regalien oder des Blutbanns ein roth gemodeltes Schild. 23) Wegen der Grafschaft Mark im goldenen Felde einen Schachbalken mit drey roth und weiß abwechselnden sechssteinigten Reihen. 24) Wegen der Grafschaft Ravensberg drey übereinanderstehende rothe Giebelsparren. 25) Wegen der Grafschaft Barby zwey gegen den Rücken zusammengekehrte, aufrechtstehende, gekrönte gelbe Barben, mit vier dergleichen Rosen umgeben, im blauen Felde. 26) Wegen der Grafschaft Hanau im goldenen Felde drey übereinanderstehende rothe Ecksparren. 27) wegen der Herrschaft Münzenberg ein in die Queere getheiltes, oben rothes, unten aber goldnes Schild; und 28) wegen Lichtenberg in einem silbernen Felde, mit breiter rother Einfassung, einen schwarzen zum Raube bereiten Löwen mit aufgehobenem Schwanze.« (S. 136, Erdbeschreibung der Churfürstlich- und Herzoglich-Sächsischen Lande, 1. Band, 1802) |
Spezialliteratur: Kracke: Friedrich August III. Sachsens volkstümlichster König. Ein Bild seines Lebens und seiner Zeit. München, 1964 Leonhardi: Erdbeschreibung der Churfürstlich- und Herzoglich-Sächsischen Lande. 1.-4. Band. Leipzig, 1802-1806 v. Sachsen: Die Albertinischen Wettiner. Geschichte des sächsischen Königshauses 1763-1932. Gräfelfing, 1991 v. Schimpff: Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen. Leipzig & Berlin, 1898 |
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